SPD-Antrag zum Runden Tisch für Schulsozialarbeit hat im Ausschuss auch Gegenstimmen

Veröffentlicht am 16.10.2009 in Presse

Die SPD will einen „Runden Tisch“, eine „Initiative von unten“, um geballt vorzugehen gegen eine immer härtere, haltlosere Jugend. Aber ihr Vorschlag wurde im Verwaltungsausschuss nicht glatt angenommen. Stadtrat und Rektor Helmut Graf versprach sich zum Bei­spiel von einem Runden Tisch wenig: „Wenn alle dranhängen, hilft das kaum. Das wird ein Debattierclub. Sie können das im Fernsehen verfol­gen: Nach Erfurt, Winnenden und Ans­bach ist alles verpufft.“ Er forderte konkrete Hilfe, sprich den Einsatz von Sozialpädagogen in den Schulen.

Aber auch sie hatte Uwe Raab in sei­nem Antrag genannt: „Ich glaube, dass wir es noch erleben werden, dass es kleinere Klassen gibt, die jeweils einen Lehrer und einen Sozialpädago­gen haben.“ Ihm schwebt am Runden Tisch ein Kreis von Rektoren und Stadträten vor, von Rathausexperten und Stadtju­gendverband, von Jugendamt und Jugendrat, von SMV und Vereinen. Er will „ein Band schmieden aus profes­sioneller Schulsozialarbeit und Jugendarbeit“.

„Unsere Gesellschaft ist aus den Fugen geraten“, ergänzte er vor dem Ausschuss. „Der Familienzusammen­hang geht verloren. Wir haben uns in Pegnitz noch auf einer Insel der Glück­seligen gefühlt, aber nach dem Baby­tod in der Haydnstraße und dem Eti­kett- Text in der Realschule ist es nicht mehr so.“ Bürgermeister Manfred Thümmler merkte an, dass der Landkreis zwei Vollzeitstellen für Sozialpädagogen beantragt hat, für die Sammetschule und für Weidenberg. Wenn von den Kosten ein Anteil von 5000 Euro auf ihn oder den Schulverband zukommt, „würde ich mich nicht dagegen weh­ren“. Er habe auch schon gehört, dass diese Stellen nicht erst im nächsten September kommen, sondern als Teil­zeit schon Mitte Februar.

Aber Uwe Raab unterstrich, dass diese zwei Schulen nicht die einzigen sind, die Bedarf haben. „Außerdem sollten wir jenseits dieser Säulen ,Schulen‘ ein Netzwerk spannen.“ Thümmler war einerseits dafür („Ich bin dankbar, wenn das zügig umgesetzt wird“), sah aber Probleme, weil die Pegnitzer Schulen so verschie­dene Träger haben. Damit ist ihren Rektoren eine Grenze gesetzt. Ideal wäre es, die Initiative vom Landkreis ausgehen zu lassen, der von der Jugendsozialhilfe her für alle Jugend­lichen zuständig ist. Weiter hatte Thümmler die Idee, den Arbeitskreis „Schule & Wirt­schaft“ anzusprechen. Denn in ihm sit­zen alle Rektoren. Außerdem ist Hel­mut Graf einer seiner zwei Leiter.

Graf hatte nichts dagegen: „Das Thema steht im Frühjahr auf der Tagesordnung. Wir suchen nur noch einen Referenten.“ Diese Lösung war ihm lieber als ein Runder Tisch. „Um den kleinen Schüler wird sich ein Run­der Tisch nicht kümmern können.“

Seine Sammetschule habe bereits Unterstützung durch die Schulpaten, durch die Wirtschaftsakademie und durch Vorträge für Eltern zu Internet­gefahren. Dazu kommt der Einsatz seiner Leh­rer: Sie beobachten ihre Schüler, spre­chen Eltern an, haben Streitschlichter und das Pit-Programm (Präventiv im Team). „Aber sie sind überfordert, weil sie ja auch noch Unterricht hal­ten müssen. Deshalb der Sozialarbei­ter. Er kann zwei bis drei Stunden mit einem Kind arbeiten, die Eltern infor­mieren und das Jugendamt.“ Uwe Raab sah ein, dass ein Runder Tisch „kein Allheilmittel ist“. Aber er könnte ein Startsignal von unten sein, „eine Orientierung herstellen“. Stadt­rat Günter Bauer appellierte an die Eltern, selbst auf ihre Kinder zu ach­ten. Was die Pegnitzer Vereine schon an Jugendarbeit leisten und was der kommende Jugendrat bewirkt, „ist schon ein Schritt vorwärts“.

Quelle: Nordbayerische Nachrichten

 

Homepage Oliver Winkelmaier

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