Mehr Solaranlagen in der Stadt — das war eines der Hauptthemen im jüngsten Verwaltungsausschuss. Angestoßen hatte es die SPD. Stadtrat Uwe Raab wollte mit dieser Photovoltaik-Initiative die Gelder, die für einen Solarpark im Industriegebiet von Neudorf vorgesehen waren, umschichten in Einzelprojekte auf den Dächern von Schulen, Brigittenheim, Justizschule und Sanaklinik. Denn die Neudorfer waren mit dem Solarpark nicht glücklich. Sie befürchten Blendwirkung.
Raab wollte die „großartige Unterstützung durch das Gesetz zu erneuerbaren Energien“ ausnützen und eine „Public Privat Partnership“ anregen: Gemeinden und Staat könnten auf privaten Dächern Anlagen bauen und umgekehrt.
Er rannte mit seinem Vorstoß offene Türen ein. Denn Bürgermeister Manfred Thümmler nahm noch die Dächer von Bauhof, Kläranlagen, Franziskus- Kindergarten, Friedhof Winterleite, Feuerwehrhaus Troschenreuth und Grundschule dazu. Nur von der Sana-Klink hatte er gehört, dass sie schon auf eigene Faust ein ganzheitliches Energiekonzept plant.
Nur könne sich die Stadt nicht voll ins Geschäft stürzen, warnte er, und einen extra Betrieb dafür gründen: „Das zählt nicht zu ihren Aufgaben.“ Zwar wurden die für den Solarpark vorgesehenen 1,8 Millionen Euro nicht gebraucht, weil eine Firmenansiedlung dazwischenkam und das Projekt stoppte, aber man müsse bedenken: Photovoltaik amortisiert sich erst nach acht bis zehn Jahren. „So lange ist das Geld blockiert!“ Vorbehalte hatte Thümmler außerdem, weil die neue Berliner Regierung die alte Förderung herunterfahren kann und weil Fachleute im Fernsehen warnten.
Sie befürchten, dass die Module nach 13 Jahren saniert werden müssen. „Das wäre ein Fiasko für die Kommunen. Private können das steuerlich absetzen.“ Uwe Raab räumte ein, dass man die politische Entwicklung abwarten muss. Hans Funk ergänzte, dass es momentan sowieso Lieferschwierigkeiten mit den Modulen gibt. Er wollte welche für sein Hausdach und wurde auf nächsten Herbst vertröstet.
Quelle: Nordbayerische Nachrichten