SPD: Der wochenlange Protest der Studierenden war erfolgreich - jetzt müssen Taten folgen

Veröffentlicht am 28.12.2009 in Bildung

„Der wochenlange Protest der Studierenden in ganz Bayern war erfolgreich, denn er hat jedem Menschen im Land die massiven Probleme, unter denen alle an unseren Hochschulen zu leiden haben, vor Augen geführt – und deswegen müssen jetzt schnell wirksame Taten folgen", erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, nach der Räumung des letzten besetzten Hörsaals an der Münchner LMU. „Jetzt ist die Politik gefordert, aber auch die Hochschulen", betont Zacharias und fordert: „Sprecht mit den Studierenden; bezieht sie endlich in den gesamten Prozess um die notwendigen Reformen an unseren Hochschulen mit ein. Alle weiteren Veränderungen müssen eng mit den Studierenden abgesprochen werden."

Vor allem sind – so die SPD-Hochschulexpertin - entscheidende Korrekturen am sogenannten „Bologna-Prozess" nötig, wie sie von der SPD als Konsequenz aus den Studentenstreiks in Bayern in einem bereits Ende November mit Mehrheit im Bayerischen Landtag beschlossenen Dringlichkeitsantrag gefordert sind. Auch brauchen die chronisch unterfinanzierten Hochschulen dringend mehr Geld, mehr Personal, bei den Professoren wie im Mittelbau. Nach wie vor unterstützt die SPD die Forderung der Studierenden nach Abschaffung der Studiengebühren.

Zacharias: „Die Studierenden hatten mit ihren Protesten an vielen Stellen Recht. Der Bologna-Prozess muss jetzt nachjustiert werden. Ein weiteres Hinhalten darf es nicht geben." Angesichts des überregulierten Studienaufbaus und verschulter Studiengänge fordert die SPD in ihrem vom Landtag beschlossenen Dringlichkeitsantrag weniger Prüfungen, besonders zu Beginn des Studiums. Das Wechseln der Universität soll durch gegenseitige Anerkennung von Hochschulstandards erleichtert werden. Der Übergang zwischen den Bachelor- und Masterstudiengängen muss flexibler werden, wobei es für die SPD unhaltbar ist, dass es nur für etwa 20 Prozent der Bachelor-Absolventen weiterführende Master-Studiengänge gibt.

Die ursprünglichen Ziele der 1999 von den europäischen Bildungsministern beschlossenen Reform der Hochschulen sind – so Zacharias - nicht erreicht worden. Geplant war die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums mit vergleichbaren Abschlüssen und der Verbesserung der gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen. Auch sollte die Mobilität der Studierenden gefördert werden. Bei der Umsetzung der Reform sind jedoch entscheidende Fehler gemacht worden: Studierende wie Hochschullehrer beklagen eine Überregulierung des Studiums und die neuen Strukturen verhindern individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

 

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