Für den politischen Aschermittwoch der Pegnitzer SPD in Hainbronn hat Karl Lothes die Parteiinitialen neu gedeutet: Spaß, Politik und Durchblick. Kabarettist Alexander Göttlicher war für den Spaß zuständig, Bürgermeisterkandidat Uwe Raab für die (Kommunal- )Politik und der Nürnberger Kämmerer Harald Riedel vermittelte Durchblick in Sachen Gemeindefinanzen. Zunächst hieß Karl Lothes im Gasthaus Schmidt die Gäste willkommen, besonders den Nürnberger Stadtkämmerer Harald Riedel, Stadträte, KSB- Betriebsratsvorsitzenden Karlheinz Leitgeb, SPD- Freunde aus Plech und natürlich Alexander Göttlicher, der „ganz knapp am Supernarr vorbeigeschrammt ist“.
Uwe Raab beschrieb das Programm: Mit Harald Riedel habe man einen Finanzexperten gewinnen können, der lieber in seiner Heimatstadt Nürnberg als Kämmerer arbeitet, anstatt in der Regierung Wowereit in Berlin einen Posten zu übernehmen. Er selbst werde zur Stadtpolitik sprechen und Alexander Göttlicher aus Spies verbinde das Ganze mit seinen kabarettistischen Beiträgen.
Näher am Menschen zu sein, das war das Motto der Rede von Uwe Raab, der im Herbst für die SPD als Bürgermeister kandidieren wird. Er wollte aber auch aufzeigen, dass viele seiner Forderungen, im Wahlkampf vor sechs Jahren von ihm und der SPD aufgestellt, in der Stadt umgesetzt wurden. Näher am Menschen sein könne auf keinen Fall die CSU, die mit ihren „Granden um Stoiber“ eine marode Bank in Kärnten gekauft hat, was jeden der 12,5 Millionen Menschen in Bayern rund einen Tausender kostet. Viele Polizisten, Lehrer, Steuerfahnder hätten davon finanziert werden können.
Aber es gebe auch in Pegnitz Beispiele. 2007 sei Pegnitz noch Schlusslicht zusammen mit anderen konservativ geführten Gemeinden in Sachen Kleinkindbetreuung gewesen, denn es habe trotz großer Nachfrage keinen einzigen Krippenplatz gegeben, mit denen erst die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sichern sei. In Bausch und Bogen sei diese SPD- Forderung zunächst abgelehnt worden, man habe sie sogar als DDR- Erziehung verunglimpft.
Es gebe jedoch weitere Beispiele, bei denen die Pegnitzer Sozialdemokraten frühzeitig richtige Schlüsse gezogen hätten, wie etwa bei der Energiewende. Da habe man lokale Antworten gegeben und Vorschläge gemacht. Solarenergie gebe es in Pegnitz und bei der Windenergie wolle man, dass Stadt und Bürger gemeinsam profitieren. Man denke an einen Eigenbetrieb in Genossenschaftsform.
Fragen an den Landkreis
„Wer zu spät gekommen ist, den bestraft das Leben“, erklärte Uwe Raab weiter und zu spät gekommen sei oft die CSU, wenn es um wichtige gesellschaftliche Entwicklungen ging, die man in die Stadtpolitik integrieren sollte. Alleine der Anschluss an den Verkehrsverbund Nürnberg habe eineinhalb Jahrzehnte gedauert. Man müsse das Geld zusammenhalten, forderte Uwe Raab weiter, und mit den Steuereinnahmen verantwortungsbewusst umgehen.
Wenn der Landkreis für die Therme Obernsees oder für den Wintersport im Fichtelgebirge Millionen bereitstellt, die letztlich auch Pegnitz über die Kreisumlage zahlt, dann passe das nicht mehr in die heutige Zeit. Raab sprach sich aber klar gegen eine Neiddebatte aus, denn von regionaler Konkurrenz solle man sich verabschieden, solle vielmehr Antworten finden auf die Fragen Bevölkerungsrückgang, Abwanderung und Überalterung der Gesellschaft.
Quelle: Nordbayerische Nachrichten