Nach der heutigen Entscheidung des Präsidenten des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), für den Bundestag zu kandidieren, und sich nicht erneut für die Präsidentschaft im EU-Parlament zur Verfügung zu stellen, erklärt die fränkische Europaabgeordnete Kerstin Westphal (SPD):
„Martin Schulz hat das Europaparlament als sein Präsident zu großem Ansehen geführt. Er ist das Gesicht des EU-Parlaments und vor allem auch der Sozialdemokratie in Europa. Ich kenne Martin Schulz seit vielen Jahren und schätze seine politische Arbeit als Präsident, und ihn persönlich als Mensch. Sein Wechsel nach Berlin wird sowohl in Straßburg als auch in Brüssel eine große Lücke hinterlassen.
Ich persönlich danke Martin Schulz für die gemeinsamen Jahre in diesem Haus – es war für mich eine tolle Erfahrung, ihn erst als Fraktionsvorsitzenden, dann als Parlamentspräsident zu haben!
Mit Martin Schulz verlieren wir einen großartigen Europäer als Präsidenten, gewinnen aber zugleich einen SPD-Politiker von Weltformat für die Bundespolitik in Berlin. Ich bin sicher, dass sein Wechsel für Rückenwind bei der bevorstehenden Bundestagswahl sorgen wird.
Für seine Nachfolge als Parlamentspräsident gilt: Wir werden jetzt abwarten, welche Bewerbungen es für das Amt gibt. Für mich als Sozialdemokratin steht fest: Eine Situation, in der wir neben einem konservativen Ratspräsidenten und einem konservativen Kommissionspräsidenten künftig auch an der Spitze des Parlamentes eine konservative Persönlichkeit hätten, ist für mich kaum akzeptabel.
Gerade in Zeiten von wachsendem Populismus und Europa-Skepsis ist es wichtig, dass die Sozialdemokratie in Brüssel nicht an Einfluss verliert.“
Die Schweinfurterin Kerstin Westphal arbeitet seit siebeneinhalb Jahren gemeinsam mit Schulz in der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament.
